Die Reben blühen
Die Reben blühen.
Die Rebblüte wird jedes Jahr mit Spannung verfolgt, die Winzer ziehen hieraus bereits die ersten Rückschlüsse auf die kommende Traubenernte. Fruchtansatz und Blüteverlauf spielen dabei eine wichtige Rolle. Schließlich gilt als Faustregel, dass etwa 100 Tage nach der Blüte die ersten Trauben reif sind. Der genaue Lesebeginn lässt sich daraus natürlich noch nicht konkret bestimmen.
Die Rebe ist ein Zwitterblüher, sie besitzt zur gleichen Zeit weibliche und männliche Blühorgane und benötigt keine Insekten zur Bestäubung.
Je nach Rebsorte und Temperatur beginnt die Rebblüte Ende Mai bis Anfang Juni, in extrem warmen Jahren kann sie auch früher beginnen.
Der Verlauf der Rebblüte wird im hohen Maße von der Witterung mit beeinflusst. Die verschiedenen Rebsorten zeigen aber unterschiedliche Empfindlichkeit gegen die Witterungseinflüsse in der Blühzeit. Warmes trockenes Wetter lässt den Blühvorgang am günstigsten ablaufen. Kühles Wetter schädigt die Keimkraft des Pollens und es reifen nicht in allen Blüten befruchtungsfähige Eizellen heran. In diesen fällen bilden sich in unbefruchteten Blüten keine Samen und die Entwicklung der Beeren unterbleibt. Die Folge der gestörten Befruchtung ist, dass die Blüten verrieseln bzw. nur kleine Beeren gebildet werden, die nicht ausreifen. In Jahren aber, in denen unmittelbar vor und während der Blüte längere Zeit kaltes Wetter herrscht, verrieseln so viele Blüten, dass es zu spürbaren Ertragsverlusten kommt.
Ein guter Blühverlauf ermöglicht eine gute Befruchtung und ist damit die Voraussetzung für einen zufrieden stellenden Ertrag. Ein früher Blühabschluss ermöglicht der Rebe eine früher beginnende Beerenentwicklung in den Sommermonaten. Dadurch ergibt sich im Herbst ein höherer bzw. früherer Reifegrad der Trauben.